6.3.2011 von tono.
Ich habe verfügt, dass mir keine Schläuche in den Körper geschoben werden. Und zwar schon lange, bevor ich ernstlich erkrankte; danach habe ich meine Patientenverfügung erneuert. Jetzt komme ich (zwangsläufig, weil ich zuviel Zeit habe) ins Grübeln. Ich überlege, ob ich auch noch so denken werde, wenn es soweit ist, oder ob ich dann den rettenden Strohalm ergreife - bzw. den Schlauch, der mir dann das Atmen ermöglicht. Wenn ich mich richtig übel verschlucke und mir Essen die Luftröhre versperrt (mittlerweile passiert das mehr oder weniger regelmäßig), bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich richtig entschieden habe. Wenn ich dann wieder Luft bekomme und atmen kann, bin ich jedenfalls für jeden Atemzug dankbar - und ziemlich geteilter Meinung! Ich könnte die Situation mit der Wahl weniger „gefährlichen“ Essens entschärfen und z.B. auf Körnerbrötchen verzichten. Ich mag auch Haferflocken, Griesbrei und Joghurt - aber nicht als Hauptnahrungsmittel! Da kann man auch gleich alles in Kaffee eintunken. Darum spreche ich hiermit alle von jeglicher Mitschuld an meinem eventuellen Erstickungstod frei, und versichere, dass ich (in der Hinsicht) unbelehrbar bin. No risk, no fun…
Der Pflegecrew habe ich den Inhalt meiner Patientenverfügung detailliert dargelegt. Ich hatte jeden Punkt darin mit Vertrauten, Freunden oder mit meinem Arzt besprochen. Die Kurzform lautet schlicht: „Finger weg, lass dem natürlichen Verlauf seinen Gang“. Aber es ist eine Sache, etwas zu beschließen - und eine völlig andere, dazu zu stehen, wenn es soweit ist.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, dass ich mein „don’t touch“ Statement vehement und eisern verfechte, wenn meine Atemmuskeln ihren Dienst einstellen und ich wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappe. Leider rafft einen der Tod bei ALS nicht so gnadenlos schnell weg wie der bei einem Blitzschlag - aber schaun wir mal, was wird! Es dauert bei mir zwar alles etwas länger als prognostiziert (der Pünktlichste war ich nie), aber ich folge noch dem Verlauf. Insofern werde ich in diesem Jahr(-zehnt) an den Folgeschäden der Amyotrophen Lateralsklerose wie Atemlähmung oder anderem sterben, wenn bei mir auch weiter alles so läuft. Vielleicht verdurste ich aber vorher auch. Mein Arzt fragte mich unlängst, ob ich mir schon Gedanken darüber gemacht habe, was ich mache, wenn’s mit dem Trinken nicht mehr klappt. Berechtigte Frage, denn irgendwann klappt es mit dem Strohalm und meinem Lippenschluss nicht mehr!
Naja, auf das dünne Brett gehe ich erst, wenn es soweit ist…
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26.2.2011 von tono.
Vorab möchte ich festhalten, dass ich natürlich nicht für alle ALS-Kranken dieser Welt sprechen kann. Doch ich denke, dass Vieles, was hier aufgeführt wird, für die meisten zutrifft. Die jenigen Kranken, über die ich gelesen oder von denen ich sonst gehört habe, sind auf jeden Fall ähnlich selbstbestimmt (oder heißt es „renitent“?) wie ich. Und alle anderen dürfen gerne Ergänzungen und/oder Änderungen einreichen.
Zunächst einmal gilt es, ein paar Begrifflichkeiten zu klären. ALS, die „Amyotrophe LateralSklerose“ ist eine perfide, genial ausgeklügelte Krankheit, auch als MND, „Moto Neurone Disease“ bekannt. Zu trickreich und ausgeklügelt, als dass sie von Menschenhand stammen könnte, so wie man den Ursprung des HIV Virus in einem biologischen Waffenforschungslabor vermutet. Bei der ALS wird die Steuerung der Muskeln (Ausnahmen: Herz-, Augen- und Schließmuskel) durch zunehmende Deaktivierung der dafür zuständigen Neuronen immer stärker eingeschränkt bis sie alle zum Erliegen kommen, Atmung inklusive. Die 5 Sinne (bis auf das Sprechvermögen) bleiben genauso unberührt wie die kognitiven Fähigkeiten. Bei mir wurden die Sinne sogar geschärft, die Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen, starker Helligkeit und Gerüchen wurde gesteigert! Die Erkrankten leiden unter zunehmendem Muskelschwund, dem Verlust der Sprach- und Handlungsfähigkeit. Behandlungen oder Medikamente sind weder empfohlen noch notwendig, eine Heilung ausgeschlossen! Kurz gesagt: Input ok, Output nicht!
Sehen wir uns mal die Beteiligten an: da sind zuerst die an der ALS Erkrankten. Sie und ihre Angehörigen bilden die einzigen beiden Gruppen, die nicht freiwillig in diesen Prozess involviert sind. Raus aus dem normalen Leben gerissen und auf den Weg zum Pflegefall gesetzt. Das ist in hohem Maß frustrierend und macht wütend. Der Kranke wird kontinuierlich in einem unaufhaltsamen Prozess seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten beraubt. Er ist zunehmend auf Hilfe verschiedenster Art angewiesen und wird somit gezwungen, Fremden Zugang zu bisher privaten Bereichen - sowohl räumlicher als auch körperlicher Art - gewähren zu müssen. Wegen dieser unfreiwillig getroffenen Entscheidung gilt Hilfe primär erstmal als „Feind“.
Damit wären wir bei den Profis, der „Waschlappenfraktion“, bestehend aus Alten- und Krankenpflegern, Ärzten und Schwestern, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Krankengymnasten. Dann gibt es noch die Gruppe der Praktikanten, Schüler und Auszubildenden, und die der freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer. Zu guter Letzt sind da noch die, die ohne Warnung in die „Beziehung“ zu ALS-Kranken gerutscht sind: Angehörige und Freunde.
Nun, da die Teilnehmer bekannt sind, zu dem Spielfeld und einigen Grundregeln. Wenn der Kranke es sich leisten kann, findet die letzte Spielzeit bei ihm zu Hause, unter Einbindung externer Hilfe, statt. Er wird versuchen, gewohnte Abläufe so lange beizubehalten, wie es geht. Wenn nicht, bleiben Krankenpflegeheime, Hospize oder spezielle Einrichtungen. Hier ist der Kranke (aus Pflegesicht) am Besten aufgehoben, aber das spielt emotional für ihn keine Rolle - er wird die neue Lokalität hassen! Egal, was auch immer Sie versuchen. Also lassen Sie es besser gleich sein, und versuchen Sie keinesfalls ein „Ersatzzuhause“ zu erstellen. Nochmal zu den Gründen für den Umzug: unfreiwillig, erzwungen durch eine tödliche Krankheit. Aus demselben Grund unterlassen Sie bitte auch alle Versuche, der Freund des Kranken zu werden. Das klappt nur gelegentlich, und wenn, dann nur im Lauf der Zeit. Damit das funktioniert, ein paar grundsätzliche Verfahrensweisen und Kommunikationshilfen:
Rücken Sie dem Kranken nicht „auf die Pelle“. Sie brauchen Ihren Kopf nicht dicht vor sein Gesicht zu bringen, um gehört oder gesehen zu werden, es sei denn, Sie möchten ihn küssen. Auch eine Erhöhung der Lautstärke oder ständiges Wiederholen hilft nicht zu einem guten Verständnis, sondern nervt lediglich den Kranken!
„Nein“ bedeutet „nein“, egal wie oft Sie eine Frage abwandeln und/oder wiederholen. Schweigen bedeutet nicht unbedingt Zustimmung, sondern meistens: nichts.
Stellen Sie einfache, klare und unmissverständlich formulierte Fragen. Vermeiden Sie rethorische Fragen und Gemeinplätze wie „ich darf mal…“ oder „ich nehme das weg, ja?“ Letzteres weist kaum Merkmale einer Fragestellung auf. Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch erwähnenswert, da es vorkommt: vermeiden Sie es, an den Kranken gerichtete Fragen selbst zu beantworten, sondern haben Sie etwas Geduld. Im besten Fall wird der Kranke lediglich sauer vor ohnmächtiger Wut, bei mir führt es dazu, dass ich die Kommunikation zur Gänze einstelle.
Warten Sie auf eine Antwort, ehe Sie die nächste Frage stellen, auch wenn es länger dauert.
Keinesfalls sollten Sie versuchen, den Kranken zu tätscheln oder streicheln. Bei mir löst das den Impuls aus, zu beißen…
Versuchen Sie, Ruhe zu vermitteln, Sätze wie „eigentlich bin ich etwas im Stress, aber versuchen wir mal…“ sind für erfolgreiches Arbeiten eher kontraproduktiv.
Jetzt noch zu ein paar Besonderheiten ALS-Kranker, die wahrscheinlich nur mich betreffen. Mir Getränke anzureichen, ist genauso einfach wie das Auftanken einer F17 in der Luft. Einmal angedockt, muss der Pilot den Abstand zum Tankflugzeug gleich halten. Lässt er den Abstand zu groß werden, reißt die Verbindung ab. Fliegt er zu nah ran, beschädigt er die Tankvorrichtung. Genauso verhält es sich bei mir mit dem (Still-)Halten von Tasse und Strohalm.
Da ich manchmal Stunden in meinem Fernsehsessel verbringe, ist für mich eine ausgewogene Sitzposition sowie der faltenfreie Sitz meiner Kleidung so wichtig, dass es nicht informierten Beobachtern wie eine kleine Psychose vorkommen muss! Dem ist nicht so - ich habe bloß eine Aversion gegen unnötige Schmerzen, Dekubitus und andere „Lagerschäden.“ Ein Hinweis zum Lagern: kippe ich permanent zu einer Seite, dann kann man die Sitzposition mittels unterstützender Kissen fixieren - oder (besser für mich) man sucht die entspannte Mitte…
Letztlich wird jeder am Erfolg gemessen. Mir persönlich ist es beispielsweise recht egal, ob man mir eine Jacke wie einen Pullover anzieht oder nicht - Hauptsache, sie passt und der Vorgang wurde schmerzfrei und mit vertretbarem Zeitaufwand absolviert!
Und noch ein letzter Tipp: Ihre Schicht dauert maximal 8 Stunden, danach kehren Sie in Ihr Privatleben zurück. Bitte vermeiden Sie während Ihres „Martyriums“ Gestöhne, Gejammere und - was mich betrifft - Smalltalk vor der ersten Tasse Kaffee. Konzentrieren Sie sich, vergegenwärtigen Sie sich, wo rechts und links ist und treten Sie selbstbewusst und mit eigener Meinung auf - dann sind Sie leichter auszurechnen. Freundlicher ausgedrückt: dann weiß der Kranke/Gast/Patient, was er an Ihnen hat.
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19.2.2011 von tono.
Das Wort „verbringen“ hat mich auf die Palme verbracht und ich dachte daran, etwas über Sinn und Unsinn von Vorsilben zu schreiben. Doch dann stieß ich auf den folgenden Artikel im „Spiegel Online“, den ich ziemlich ähnlich verfasst hätte. Darum, im Gegensatz zu Dr. von Guttenberg, mit Quellenangabe:
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Zitatbeginn***
Bitte verbringen Sie mich zum Flughafen!
Von Bastian Sick
Am Anfang war das Wort. Und vor das Wort drängte sich - die Vorsilbe! Seitdem ist die Sprache nicht einfacher geworden, dafür aber reicher. In der Regel stellen Vorsilben nämlich eine Bereicherung der Sprache dar. In einigen besonders vornehmen Fällen sind sie sogar eine Anbereicherung.
Seit dem Start ist Henry unleidlich. “Was ist denn los?”, frage ich. “Ich habe Blähungen!”, stöhnt mein Freund. “Reiß dich bloß zusammen”, sage ich, “sonst löst du unter den Passagieren eine Panik aus!” - “Ich hasse dich”, erwidert Henry. “Ich weiß”, sage ich, “du hättest eben auf das zweite Sandwich verzichten sollen.” In diesem Moment beugt sich die Stewardess, die mit dem Einsammeln des Plastikgeschirrs beschäftigt ist, zu uns herab und fragt: “Könnten Sie mir das Tablett wohl eben anreichen?” Henry lächelt gequält und sagt: “Würde es Ihnen unter Umständen genügen, wenn wir Ihnen das Tablett einfach reichen?” Die Stewardess setzt den berühmten “Äh-wie?”-Blick auf, und um uns allen weitere Peinlichkeiten zu ersparen, empfehle ich ihr, den Herrn neben mir einfach für den Rest des Fluges zu ignorieren.
“Was mischst du dich in meine Unterhaltungen mit blonden Frauen?”, entrüstet sich Henry, kaum dass die Stewardess außer Hörweite ist, “hast du nichts zu lesen dabei?” - “Ich dachte, du hast Blähungen, da wollte ich die junge Dame nur so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone bugsieren …” - “Die litt ja selbst an Blähungen, wie deutlich zu hören war”, erwidert Henry. “Könnten Sie mir das Tablett wohl anreichen? Das ist Silbenschaumschlägerei!” - “Vielleicht dachte sie an anreichern oder etwas Ähnliches”, sage ich.
Henry sieht mich mitleidig an: “Oder sie war vorher im Kloster, wo sie alles über das Anreichen des Kelches beim Abendmahl gelernt hat. Und weil sie es nicht erwarten konnte, in den Himmel zu kommen, wurde sie Stewardess.” - “Achtung, Henry, dein Niveau droht wieder mal abzusinken!”, merke ich an. Henry zuckt zusammen: “Da, jetzt machst du es schon selbst! Absinken hast du gesagt. Das ist gequirlter Unfug. Es gibt weder absinken noch aufsinken!” - “Ich wollte erst absacken sagen und habe mich dann im letzten Moment für sinken entschieden, und so wurde absinken daraus”, versuche ich mich zu verteidigen. “Absenken wird auch gern gebraucht”, fällt Henry ein, “vor allem im Zusammenhang mit Konstruktionsfehlern: ‘Die Decke der Kongresshalle hatte sich abgesenkt.’ Ein Bedeutungsunterschied zwischen senken und absenken ist nicht nachweisbar, daher kannst du auf das ‘ab’ getrost verzichten.”
Während Henry sich bemüht, seine natürlichen Gasvorkommen unter Kontrolle zu halten, schaue ich aus dem Fenster und denke über Vorsilben nach. Da fällt mir meine Großmutter ein, mit der ich früher so oft Scrabble gespielt habe. Sie verstand es meisterlich, Wörter durch Vorsilben zu verlängern und damit hohe Punktzahlen zu erzielen. Inzwischen ist sie 94 und bettlägerig. In der Gebrauchsanleitung für ihr Heimpflegebett Marke “Theutonia II” habe ich den Satz gelesen: “Mit vier Lenkrollen ausgestattet, lässt sich das Bett auch mit darinliegendem Patienten im Zimmer verfahren.” Darüber habe ich mich sehr gewundert. Man kann sich in Paris verfahren oder im Ruhrpott, aber in einem Zimmer? Die Wörter “rollen” oder “schieben” waren dem Verfasser offenbar zu profan. So ersann er das “Verfahren”.
Apropos Verfahren: In der Amtssprache ist es ein geläufiges Verfahren, unauffällige Verben mit Vorsilben zu versehen, sodass sie auffällig werden. Dadurch soll der Ton offizieller klingen, korrekter, bedeutsamer. Tatsächlich klingt er eher seltsam, wenn nicht gar gruselig. In Polizeiberichten wimmelt es von solchen vorsilbigen Schauergeschöpfen. Wenn vom Transport von Verletzten die Rede ist, dann heißt es grundsätzlich: “Die verletzten Personen wurden ins Krankenhaus verbracht.” Ich gebrauche das Verb “verbringen” eher in aktivischen Zusammenhängen wie “Meinen letzten Urlaub habe ich in Frankreich verbracht” und “Meine Nachbarin verbringt viel Zeit vor dem Fernseher”. Als Synonym für “bringen” verwende ich es nicht. Jedenfalls habe ich noch zu keinem Taxifahrer gesagt: “Bitte verbringen Sie mich zum Flughafen!”
Mitunter findet man das Verb “verbringen” anstelle von “deportieren”: “Tausende Juden wurden nach Auschwitz verbracht und getötet.” Hier lässt sich seine Verwendung damit begründen, dass ein klarer Bedeutungsunterschied zum einfachen Verb “bringen” besteht: in “verbringen” klingen Unrecht und Gewalt an - genau wie bei “verschleppen” im Unterschied zum harmlosen “schleppen”. Warum aber werden Verletzte im Polizeijargon ins Krankenhaus “verbracht” statt “gebracht”? Der Transport ist doch weder gewaltsam noch unrechtmäßig. Davon ging ich zumindest immer aus.
Vorsilben dienen dazu, ein Wort genauer zu bestimmen oder ihm eine andere Bedeutung zuzuschreiben. Man denke nur an das Verb “schreiben”: Da gibt es einschreiben und ausschreiben, vorschreiben und nachschreiben, aufschreiben und zuschreiben, anschreiben und abschreiben. Und natürlich verschreiben, und das gleich in mehreren Bedeutungen: Man kann ein Medikament verschreiben, Tinte verschreiben, sich beim Schreiben verschreiben - und Polizeibeamte können offenbar auch Berichte ver-schreiben, jedenfalls hört sich ihr Stil danach an.
Wenn kein Bedeutungsunterschied vorliegt, dann ist die Vorsilbe überflüssig. So wie bei dem Wort “abbergen”, Fachjargon für “Rettung aus Seenot”. Oder wenn der Fliesenleger Fugen “verfüllt”, statt sie einfach zu füllen. Oder wenn ein Gerät als “sportlich beim Anstarten und im Betrieb” gepriesen wird. Denn was der Unterschied zwischen starten und anstarten sein soll, bleibt unklar. Dasselbe gilt für warnen und vorwarnen. Das nachträgliche Warnen ist jedenfalls genauso sinnlos wie das nachträgliche Programmieren, daher kann man auf ein “vor” vor diesen Wörtern getrost verzichten. Was bringt es, wenn wir Dinge abändern wollen, statt sie einfach nur zu ändern? Ist es günstiger, eine Wohnung anzumieten, statt sie zu mieten? Steigen Löhne schneller, indem man sie ansteigen lässt?
Ein leises Stöhnen von Henry reißt mich aus meinen Gedanken. “Soll ich die Stewardess bitten, dir einen Kräutertrank zu bringen?”, frage ich mitleidig, “das hilft!” Henry verzieht das Gesicht: “Damit sie mir einen Jägermeister anserviert? Nein danke, mehr Blähungen verkrafte ich heute nicht!”
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Testen Sie selbst: Können Sie bei den folgenden Wortpaaren einen Bedeutungsunterschied feststellen? Falls nicht, hört sich die längere Variante wenigstens schöner an? Wenn auch das nicht der Fall ist, dann wissen Sie, wo Sie was (ein)sparen können!
Vorsilben im Test: Flüssig oder überflüssig?
abändern ändern
abklären klären
abmildern mildern
abmindern mindern
absenken senken
absinken sinken
abzielen zielen
anmieten mieten
ansteigen steigen
anwachsen wachsen
auffüllen füllen
aufoktroyieren oktroyieren
aufzeigen zeigen
ausborgen borgen
ausleihen leihen
mithelfen helfen
verfüllen füllen
vorankündigen ankündigen
vorprogrammieren programmieren
vorwarnen warnen
zuschicken schicken
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Zitatende***
Nachtrag dazu, heute erstmals im WDR gehört: „vergesellschaften“. Es ging um Affenneuankömmlinge, die in eine Gruppe integriert werden sollten…
Ich habe gerade„Black Swan“ sehen dürfen - und konnte dem Film trotz der zahlreichen „Oscar“-Nominierungen nichts abgewinnen! Trotz einer gertenschlanken Natalie Portman etwas zu viel Ballett und zu wenig Handlung für meinen Geschmack. Wie „Showgirls“, aber ohne Sex. Bei der Gelegenheit: ich habe auch „Der englische Patient“, „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ und „Titanic“ nie ganz gesehen/geschafft…
Dafür habe ich „Die Tribute von Panem“, von Suzanne Collins, als Hörbuch inhaliert und kann die Bücher uneingeschränkt empfehlen…
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12.2.2011 von tono.
Heute morgen fiel nochmal Schnee. Dabei war es sehr ruhig, das hatte irgendwie was von Weihnachten. Aber bereits mittags hatte es sich was mit Weihnachtsgefühlen: keine Gans im Ofen, kein Baum, keine Geschenke - und Regen.
Genauso geht es mir dieses Wochenende, ich habe den Blues…
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5.2.2011 von tono.
Was mich nochmal beschäftigt hat, ist mein Selbstversuch, den ich durchführte, um die Ergebnisse englischer Forscher zu überprüfen. Dabei ging es um die These, Musikhören würde im menschlichen Körper ähnliche Hormone freisetzen wie Sex. Mit der etwas älteren Annahme, dass auch der Genuss von Schokolade eine solche Wirkung nach sich zieht, hatte ich schlussgefolgert, beides zusammen könne ein Ersatz für echten Sex sein und einen aufwändigen Selbstversuch am Wochenende mit jeder Menge Musik und Schokolade durchgeführt. Das Ergebnis: Schwachfug, Kokolores, nichts ist daran an den Theorien!
Vielleicht fehlten die Vibrationen einer großvolumigen Bassbox, oder es lag an der Art der Musik, wer weiß? Jedenfalls ließ sich die These absolut nicht bestätigen. Keine Ahnung, was Professoren während ihrer Studien so rauchen, aber es muss schon etwas Härteres sein. Der Effekt, der sich beim Musikhören eingestellt hat, war von Sex ungefähr so weit entfernt wie ein „Jodeldiplom“ von einem Doktortitel. Allerdings müssen meine Ergebnisse auch noch verifiziert werden. Für die erforderlichen Gegenstudien werden Teilnehmerinnen gesucht und Meldungen ab sofort per eMail entgegen genommen. Wenn möglich, bitte mit Foto…
Das Einzige, das ich zweifelsfrei feststellen konnte, ist die Verbindung von Musik zu Erinnerungen. Bestimmte Songs waren unlösbar fest mit bestimmten Ereignissen verbunden. So führte mich meine Musiksammlung aus den 80ern zurück auf eine Zeitreise hin zu mehr oder weniger erinnerungswürdigen Ereignissen aus meinen Schritten ins Erwachsenwerden. In Clubs, die längst nicht mehr existieren, Restaurants mit kalter Küche und anderen Plätzen, die heute so nicht mehr aussehen. Jeder kennt das: man hört ein bestimmtes Lied und die dazu passende Begebenheit ist einem unmittelbar wieder gegenwärtig. Namen, Personen und Begebenheiten wurden durch die Lieder zurück ins Heute geholt. War stellenweise recht amüsant, manchmal etwas wehmütig, immer aber unterhaltsam. Doch in punkto Intensität reichen die Sinneswahrnehmungen der Ohren bei Weitem nicht an die der Nase heran! Hört man z.B. ein Lied, das an jemand Bestimmten erinnert, hat man sie/ihn recht klar vor Augen. Doch Gerüche können noch mehr: der richtige Duft zwingt uns dazu, uns direkt umzudrehen und nach dem Träger zu suchen - von dem wir eine sehr konkrete Vorstellung besitzen. Die Verzahnung des Geruchssinns mit bestimmten Regionen unseres Gehirns ist viel intensiver ausgeprägt und besitzt eine direktere Verbindung als die des Gehörs. Ein Lied, das uns an jemanden erinnert, bringt ein Bild mit sich. Ein Duft dagegen bringt uns die Gefühle zurück. Soweit meine These „Duft schlägt Geräusch“.
Ein Tipp dazu: wenn ein Lied (oder ein Duft) Euch an jemand Speziellen aus früheren Tagen erinnert hat - googelt sie/ihn nur, wenn er/sie nicht Eure einzige schöne Erinnerung ist! Der Zahn der Zeit kann so gnadenlos böse sein…
Abgesehen von der frustrierenden Forschungsarbeit ist da ja noch mein Langzeitprojekt „Fröhlich trotz ALS“, das mir stimmungsmäßig immer wie die Schlussszene aus „Das Leben des Brian“ mit dem Lied vorkommt: „Always
look on the bright side of life…“
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29.1.2011 von tono.
Obschon ich auch mal „fünfe gerade sein lassen“ kann, gehöre ich eher zu den ‘klassischen’ Typen, die es überwiegend aufgeräumt, geometrisch und symetrisch lieben. Diese Vorliebe hat mich durch die Ausbildung und die Arbeit meines ersterlernten Beruf des Tischlers begleitet. Bei der Millimeterarbeit mit Spaltmaßen, Gehrungen und Fugen kam mir das zugute. Ich lernte aber auch Menschen kennen, denen mein Verständnis von Genauigkeit nicht genau genug war und die meine Leistung zeitweise nur „befriedigend“ bewerteten. Jetzt ist es eher umgekehrt: mich stören Dinge, die andere Menschen oft nicht (mehr) wahrnehmen. Obwohl ich heute weit, weit weg vom Tischlerberuf entfernt bin, stören mich beispielsweise schiefe Schranktüren immer noch so sehr, dass ich umgehend einen Schraubendreher in die Hand nehmen und Abhilfe schaffen möchte. Hier in meinem Zimmer sehe ich täglich auf einen Kleiderschrank, dessen Türen sich über die Jahre „gesetzt“ haben und die nicht mehr gerade sind. Wie stark ich mich in letzter Zeit geändert habe, merkt man z.B. daran, dass ich deswegen keinen Ausschlag mehr bekomme. Auch die Schlafstörungen und die Albträume sind weg
Das heißt aber noch lange nicht, dass ich deswegen über alles Ungerade hinwegsehe. Toleranz und Großzügigkeit sind nicht gleichbedeutend mit Akzeptanz! Oft wünsche ich mir etwas mehr Genauigkeit und Sinn für Symetrie in meinem Umfeld.
Kleidung sitzt gerade einfach bequemer als verdreht und auch beim „Dauersitzen“ über Stunden entscheiden Zentimeter über Wohlbefinden oder Unbehagen. Bis hin zu Dekubitus ist eben alles eine Frage des Gleichgewichts und der Ausgewogenheit, Yin und Yang …
Nachtrag: Schokolade und Musik haben definitiv nicht die gleiche Wirkung.
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22.1.2011 von tono.
Who the f*** is Sarah? Obwohl ich sonst eher ein Mensch bin, der die feinen Künste, Philosophieren-just-for-fun, und alles andere tiefgründige Zeug liebt und schätzt, begebe ich mich dann und wann in die Niederungen der Freizeitbeschäftigung gewöhnlicher Sterblicher und sehe fern. Dann nicht - wie gewöhnlich - den Kulturkanal, sondern schnöde Formate privater Sender. Rein zu Studienzwecken, versteht sich…
Aktuell sendet RTL jeden abend „Ich bin ein Star - holt mich hier raus!“ Das Grundprinzip der Sendung ist es, ein kleines Grüppchen Prominenter in den australischen Dschungel zu sperren und sie durch Spielchen und Aufgaben jenseits der Ekelgrenze mittels Zuschauervoting in 16 Tagen so lange zu dezimieren, bis nur noch eine/r übrig bleibt. Klingt ein bisschen nach Kindergeburtstag? Stimmt wohl. Was dem Ganzen zusätzliche Würze verleiht, ist der Umstand, dass die meisten der Prominenten von Haus aus Schwierigkeiten mit sozialem Verhalten einer Gemeinschaft haben und, bleiben wir mal beim Kindergeburtstag, das Gebaren eines verwöhnten Einzelkinds an den Tag legen. Berücksichtigt man dann noch den unfreiwilligen Verzicht auf Luxus und Zivilisation, die aufgezwungene Nähe nicht selbst gewählter Personen und den freiwilligen Verzicht auf persönliche Freiheit, hat man das ideale Habitat erzeugt, um Auseinandersetzungen und Liebeleien zu erzeugen. Das, und die „Dschungelprüfungen“, bei denen die Überwindung (oder eher das Ignorieren) persönlicher Ekelgrenzen die Hauptrolle spielen, garantiert hohe Einschaltquoten. Dabei verhält es sich mit dem Zuschauen wie mit dem Lesen der „Bild“ oder dem Pinkeln in der Dusche - jeder tut es, aber keiner würde es zugeben.
In diesem Habitat, das von Spöttern gerne auch als „Rudis Resterampe für prominente Hartz IV Empfänger“ bezeichnet wird, treffen wir aktuell auf die schon erwähnte Sarah „Dingens“, oder richtig: Sarah Knappik. Wer das ist? Wusste noch nicht mal ich als Dauerfernseher und Gossip-Fan. Die wenigen Fakten über sie, derer ich habhaft werden konnte: 24, Bochumerin, Abi (ohne Gewähr. Oder kann man neuerdings Englisch und Mathe abwählen?!), Model und gelegentlicher TV-Gast. 2010 Umzug nach Berlin. Wer das zahlt und/oder organisiert? Wovon sie lebt? Was sie eigentlich kann? Ich habe keine Ahnung, bin aber versucht, „nichts“ zu behaupten. Eine Ausbildung hat sie nicht, auch andere Meilensteine sucht man bei ihr vergebens. Auf der Suche nach erwähnenswerten Positivas besuchte ich ihre eigene Webseite. Da findet man i.d.R. ausreichend Material! Aber hier herrschte auch ziemliche Leere vor. Ich habe die Recherche abgebrochen, als ich dort las, dass sie gerne und oft Sport vieler Art betreibt. Ich musste so lachen, dass es mir nicht mehr möglich war, weiterzulesen. Zur Erklärung: Sarah gehört zu der unsportlichsten Sorte Mensch. Die, die lieber auf den Lift wartet, selbst wenn es nur um ein halbes Stockwerk geht. Die, die denkt, Transpiration tritt lediglich bei Sumpffieber auf. Durch und durch schwabbelig, farb- und spannkraftslos, bar jeglichen Witzes und Esprits. Das Gesicht leer und ausdruckslos. Nur schlank und blond reicht irgendwie nicht…
Vielleicht macht das ja einen Teil der Faszination aus - weil keiner glauben kann, dass da nicht doch noch mehr ist. Oder einfach nur, um zu sehen, wie sie den Kopf in einen Kübel mit Fischabfällen taucht oder einen Becher mit püriertem Rattenschwanz trinken soll. Warum dabei überhaupt jemand mitmacht? Viele versprechen sich, wenn schon keinen Karriererelaunch, dann doch wenigstens einen gehörigen Popularitätsschub und mögliche Folgeaufträge. 50.000,- RTL-Euro helfen über die Wartezeit. Warum auch immer sie einschalten - ich bin dabei: 22:15Uhr auf RTL!
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15.1.2011 von tono.
für alle Nichtlateiner = „das Geschehene ist eine Fabel“, sinngemäß: „vorbei ist vorbei“ (hab ich aus einem Asterix Comic - Lesen bildet wohl doch, oder?).
Leider trifft das nicht für Fernsehserien zu, die am Ende sind! Hier wird gnaden- und kommentarlos wieder alles auf Anfang gestellt und einfach mit Folge 1 begonnen. Ich weiß nicht, wie oft ich jetzt die ersten Folgen von „Two and a half men“ gesehen habe. Obschon ich die ersten Folgen viel lustiger finde als die letzten, wird es langsam etwas dröge. Bei manchen Folgen kann ich sogar die Dialoge minutenlang mitsprechen. Wenn schon Wiederholungen, wie wär’s dann mit ganz, gaaanz frühen Serien wie „Bezaubernde Jeannie“, „Cheers“ oder „Immer wenn er Pillen nahm“? Haben diese Serien nun Charme oder bin ich jetzt endgültig vergreist? Apropos Charme: der bestbezahlte Seriendarsteller der Welt (1,8 Mio. US-Dollar pro Folge „Two and a half men“) Charlie Sheen, hat in einem Interview auf die Frage nach seiner Vorliebe für käufliche Liebe gesagt „Ich bezahle Prostituierte nicht dafür, dass sie (her)kommen, sondern dafür, dass sie (wieder) gehen“. Nicht wirklich charmant, aber was zum Nachdenken in jedem Fall.
Ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, dessen Hauptbeschäftigung Fernsehen ist. Und ich rede jetzt nicht von den zahllosen gehirnblonden Intelligenzabstinenzlern, zu deren Hauptlebensinhalt der Fernsehmarathon freiwillig geworden ist. Es gibt viele durch Krankheit an die Wohnung gefesselte, die, wenn nicht Mitleid, dann doch zumindest ein besseres Unterhaltungs-, Bildungs- und Kulturprogramm verdienen. Hiermit meine ich ausdrücklich auch die öffentlich-rechtlichen Sender!
Da wir hier trotz Satellitenempfang lediglich zwischen 12 Stationen wählen können, habe ich die öffentlich-rechtlichen Sender auch öfter als früher angestellt - und war erstaunt, wie weit sich die bezahlten doch den Gebührenfreien, privaten Sendern in punkto Qualität angenähert haben. Von der Erfüllung eines „Bildungsauftrags“ ist man dort mittlerweile so weit entfernt wie wir von einer erfolgreichen Marslandung! Wenn das Surfen im Internet mich angestrengt hat oder auch nichts mehr hergibt, betreibe ich „Augenpflege“ und höre Musik. Wie amerikanische Forscher unlängst herausfanden (!?!), werden beim Musikhören ähnliche Gefühle und Hormone freigesetzt wie beim Sex. Da frühere Studien dem Verzehr von Schokolade eine ähnliche Wirkung zuschrieben, werde ich das Wochenende Musik hören und Schokolade essen …
Nächste Woche werde ich berichten, wie’s gefühlsmäßig war - und wieviel ich zugenommen habe…
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8.1.2011 von tono.
… on a cloudy day…
Heute vormittag schien die Sonne durch meine Fenster, flutete mein Zimmer und blendete mich. Gut, dass ich rasiert wurde (ist eine ähnliche Szene wie in „Mein Name ist Nobody“), und mich nicht selbst mit geschlossenen Augen rasieren musste. Heute nachmittag hat es gestürmt und geregnet, und es wurde sehr schnell düster. Trotzdem steigen die Temperaturen - in nicht mal 5 Tagen um fast 20 Grad Celsius! Mal abgesehen davon, dass es kein falsches Wetter zum Rausgehen gibt, und dass ich die Plus- den Minustemperaturen vorziehe, kommen dabei fast schon Frühlingsgefühle auf. Dabei stelle ich fest, dass der Winter für mich zwar ok ist, ich Frühling, Sommer und sogar Herbst deutlich mehr abgewinnen kann. Das Feeling mit ein bisschen Sonne ist eben deutlich anders…
Sonst sind die Gefühle und Befindlichkeiten wie gehabt. Was ich will, kriege ich nicht, und was ich kriege, reicht mir nicht - erinnert stark an das „echte Leben“. Also: alles ok, oder, wie in einem Spruch, den ich immer schon lustig fand:
„Ich lebe zwar über meine Verhältnisse, aber immer noch unter meinem Niveau“.
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1.1.2011 von tono.
Das war’s, mit diesem Jahr sind wir durch! Von den obligatorischen Jahresrückblicken, mit denen wir zugekleistert wurden, ist lediglich einer hervorzuheben: Kabarettist Dieter Nuhr, mit „Nuhr 2010“. Traf alles pointiert und ließ nichts Wesentliches aus. Blieb nicht viel übrig; Lenas skurriler Tanzstil und ihr alberner Dialekt (hey, mal ganz ehrlich und objektiv: wer, zum Honk, lernt eine Fremdsprache mit Dialekt?!) wurden genau wie wie die Deutsche Bahn, die weder mit hohen wie mit niedrigen Temperaturen klar kam, erwähnt. Der isländische Vulkan mit dem drolligen Namen, die katholische Kirche, respektive ihre Würdenträger, die Fußball- und Formel Eins WM-Helden und viele mehr wurden gewürdigt. Der schlimmste Rückblick wurde von RTL verzapft: „Die 25 emotionalsten Momente“…?!?
Für mich verlief das Jahr ereignislos, keine Veränderungen in Beruf, Liebe oder Familie. Gesundheitlich gestaltete sich 2010 wie erwartet etwas zäh für mich :-( Körperliche Fähigkeiten verschwanden auf Nimmerwiedersehen, mehr Ab- als Zugänge! Apropos Fluktuation - hier im Haus lernte ich ein paar neue Gesichter kennen, andere verschwanden im Nirwana…
Irgendwie steht mir in diesen Tagen ohnehin nicht der Sinn nach Rückblicken. Früher musste ein ruhiger (zumeist Samstag) Nachmittag für eine kurze Retroperspektive ausreichen. Ich glaube zwar, dass man gelegentlich zurückschauen sollte, um einschätzen zu können, wie gerade und lang der zurückgelegte Weg war, aber doch besser überwiegend vorwärts schaut, um nicht permanent auf die Klappe zu fallen! Rückblicke bringen einen nicht wirklich voran, und haben eher den Charme -und den Nutzwert- eines Fotojahrbuchs.
Richten wir den Blick vorwärts. Was mag uns 2011 bringen? Einiges ist vorbestimmt oder fest eingeplant wie z.B. die Abschaffung der Wehrpflicht zum 1. März, die weitere Nutzung der Atomkraft oder der Bau des neuen Bahnhofs „Stuttgart 21“, anderes steht noch in den Sternen. Wird der Sommer gut, wird es Hartz V geben, wird die gewöhnliche Glühbirne wirklich abgelöst? Das meiste davon lässt sich ohnehin nicht beeinflussen, bleibt nur, uns auf das zu konzentrieren, was wir selber in der Hand haben. Und das sind die eigenen Päne, eigene Schritte, die eigene Zukunft. Alles schon fest verplant oder ist noch Platz für gute Vorsätze?
Wie wäre es mit einem Dauerlos der „Aktion Mensch“, dem Zulegen eines Organspendeausweises, regelmäßigem Blutspenden oder der Aufnahme in die DKMS Spenderdatei? Es müssen ja nicht unbedingt so aussichtlose Vorhaben dabei sein wie die Ergreifung Osama bin Ladens oder der Verzicht auf Nutella oder Kinderschokolade.
Was mich angeht, ich habe mir vorgenommen, mit meinen Helfern geduldiger zu sein. In der letzten Zeit habe ich immer öfter die Contenance verloren. Mal sehen, wie lange sich mein Vorsatz im Alltag hält…
Ich wünsche (fast) allen ein glückliches, erfolgreiches und gesundes Jahr 2011.
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